Ob dein Geschäftsmodell lukrativ ist oder ob du am Ende draufzahlst ermittelst du mit einem Finanzplan. Der Finanzplan ist auch Teil des Businessplans.
Teil 1 – Grundlagen für den Finanzplan
Damit du die notwendigen Berechnungen im Finanzplan machen kannst, brauchst du zunächst die Grundlage. Du musst wissen wieviel Geld du ausgibst und wieviel du einnimmst.
Die Grundlage besteht aus folgenden Plankostenrechnungen:
- Absatzschätzung
- Material und/oder Herstellkosten
- Personalkosten
- Betriebskosten
- Investitionskosten
Absatzschätzung
Du verkaufst entweder ein Produkt und/oder eine Leistung. Um die Finanzplanung erstellen zu können musst du so genau wie möglich versuchen abzuschätzen wieviel Verkäufe du in den ersten 5 Jahren mit deinem Unternehmen erzielen kannst. Am besten, du schätzt die Umsätze auf Monatsbasis um entsprechende Saisonale Schwankungen direkt zu berücksichtigen. Erstelle dir hierzu eine Tabelle in einem Kalkulationsprogramm wie z.B. Excel.
Je nachdem in welcher Branche du tätig bist wird deine Gliederung entsprechend individuell gestaltet sein.
Für das Gastgewerbe und den Detailhandel findest du bei dein-business-plan.ch Kalkulationstabellen.
Kalkulationstabellen von dein-business-plan.ch
Material & Herstellkosten
Versuche die jeweiligen Materialkosten der jeweiligen Periode zu schätzen. Berücksichtige dabei, dass diese in der Regel versetzt zu den Absätzen sind, da du Material vorgängig beschaffen und bezahlen musst
Personalkosten
Beim Personal kannst du die Gehälter kalkulieren und der Einfachheit halber nochmal 17% für die Lohnnebenkosten kalkulieren. Dann solltest du auf der sicheren Seite sein.
Betriebskosten
Die Betriebskosten ermittelst du am besten mit der Checkliste Betriebskosten. Geh die Checkliste durch und prüfe, welche Positionen für dich relevant sind. Die jeweiligen Preise musst du entweder recherchieren oder schätzen.
Versicherungen kannst du mit dem Kalkulator der Zürich Versicherung berechnen.
Investitionskosten
Bei den Investitionskosten geht es darum herauszufinden, welche Dinge du anschaffen musst damit du deinen Betrieb aufnehmen kannst. Je nach Branche können das Werkzeuge, Maschinen, Geräte, IT-Anlagen, Fahrzeuge, Möbel oder auch Einbauten und Installationen in Räumen sein. Mit der Checkliste Bewegliche Sachanlagen erhältst du einen ersten Überblick.
Für grössere Anschaffungen kannst du dir zur Preisschätzung eine Offerte einholen. Kleinere Investitionen kannst du über Google recherchieren oder schätzen.
Abschreibungen
Anlagen, Maschinen, Fahrzeuge sowie Geschäftsausstattung musst du abschreiben. Erstelle hierzu eine Abschreibungstabelle und ermittle die Abschreibungswerte pro Jahr über 5 Jahre für die jeweiligen Sachanlagen. Die Abschreibungswerte pro Jahr benötigst du später für die Planerfolgsrechnung.
Fremdkapitalplanung
Berechne das Fremdkapital mit einem Kreditrechner (App oder Webtool). Gib im Kreditrechner den Kreditbetrag, Zinssatz und Laufzeit ein. Du erhältst als Ergbnis die monatlichen Raten aufgeteilt nach Zins und Tilgungszahlungen.
Teil 2 – Finanzplan Berechnungen
Wenn du die Grundlagen soweit ermittelt hast, erstellst du als nächstes die Plan Erfolgsrechnung und danach kannst du die Liquiditätsplanung erstellen.
Planerfolgsrechnung
Die Erfolgsrechnung ist Teil des Jahresabschlusses. Die Erfolgsrechnung weisst deine Einnahmen und Ausgaben, nach gesetzlichen Vorgaben gegliedert aus. Da du am Anfang deines Unternehmens stehst, liegen dir vermutlich noch keine tatsächlichen Zahlen vor. In der Planerfolgsrechnung werden also deine geschätzten Kosten und Einnahmen gegliedert. So erhält man eine Übersicht anhand derer man die Wirtschaftlichkeit deines Vorhabens auf einen Blick sehen kann. Informationen zur Gliederung findest du im Obligationenrecht Art. 959b: https://www.gesetze.ch/sr/220/220_088.html
Liquiditätsplanung
Jetzt wird es etwas schwieriger. Die Liquiditätsplanung muss auf Monatsbasis erstellt werden. Daher solltest du am Anfang deine Absatz und Kostenplanung auf Monatsbasis durchführen.
Erstelle dir eine Tabelle in der du für jeden Monat die Liquiditätsrelevanten Einnahmen und Ausgaben auswertest. Kalkulatorische Ausgaben wie z.B. Abschreibungen gehören nicht in die Liquiditätsplanung, da diese nicht Liquiditätsrelevant sind. Aber dafür musst du die Mehrwertsteuer- und Vorsteuerzahlungen als auch Tilgungszahlungen berücksichtigen.
Fazit
Die Finanzplanung solltest du für jedes Vorhaben machen. Sie zeigt dir ob dein Vorhaben wirtschaftlich sinnvoll ist. Wenn du sehr viel Kapital einsetzen willst, empfiehlt es sich die Finanzplanung von einem Profi erstellen zu lassen.
Professionellen Businessplan erstellen lassen mit:
- Finanzmathematisch korrekt kalkulierter Liquiditätsplanung
- Plan Erfolgsrechnung nach den Vorgaben des Artikel 959b OG
- Fundierter Marktanalyse auf Basis von aktuellen und umfassenden Marktforschungsdaten